Stark angefangen, aber stark nachgelassen
Es war das erste Spiel der Eintracht bei Post MD. Vergangene Saison fand lediglich das Heimspiel gegen die Magdeburger statt, welches damals verloren ging. Auch vor dem Hintergrund wäre man gerne in voller Kapelle zum Auswärtsspiel angetreten, um eine Chance zu haben, Wiedergutmachung zu leisten, doch leider musste man urlaubsbedingt gleich auf fünf Leistungsträger verzichten.
Man war folglich gezwungen etwas umzustellen und konnte dennoch mit viel Tempo ins Spiel starten. Die ersten beiden Chancen gehörten jedoch der Post. Zunächst war es ein überraschender Ball in die Schnittstelle der Viererkette, der keinen Abnehmer fand und danach war es ein gefährlicher Schuss aus dem Rückraum, welcher nur knapp das Ziel verfehlte.
Dann ein Doppelschlag durch Gommern. Erst spielten Laabs und Schellbach in der 10. Minute sehenswert auf und Schellbach staubte trocken mit der Pike aus kurzer Distanz zum 1:0 ab. Nur 7 Minuten später rollte der nächste starke Angriff auf das Tor der Heimmannschaft zu. Und wieder war was nach einer Kombination über mehrere Stationen Laabs, der am Ende den entscheidenden Pass auf Falkenberg spielte, welcher ins lange Eck zum 2:0 erhöhte.
Post zeigte sich trotz des Doppelschlages unbeeindruckt und spielte weiter konsequent nach vorne. Glück noch zunächst für die Eintracht, als nach einer kurz ausgespielten Ecke die Hereingabe an Freund und Feind, aber auch hauchdünn am 2. Pfosten vorbeisegelte.
Das Glück schien damit aber bereits ausgeschöpft denn in der 25. Minute rutschte dann Bellach ein Ball unglücklich unterm Körper durch und es stand nur noch 2:1 aus Gommeraner Sicht.
Der Anschlusstreffer sollte der Startschuss für die Magdeburger Offensivabteilung sein. Angriff nach Angriff rollte nun auf das Tor der Eintracht und die Mannschaft kam gar nicht mehr hinten raus. In der 31. Minute zirkelte Münch das Spielgerät vom 16er-Eck ins Tor und stellte den Ausgleich wieder her.
Ein absolutes Traumtor dann in der 41. Minute, als Schäfer aus 25m den Ball satt trifft und direkt ins Lattenkreuz zimmert. Kurz vor der Pause dann auch noch das 4:2 nach einem starken Zusammenspiel der Münch-Brüder, die sich bis auf die Grundlinie kombinieren und in der Mitte erneut Schäfer am 5er flach anspielen, der nur noch den Fuß hinhalten muss.
Wieder die mittlerweile gewohnte Halbzeit-Ernüchterung in dieser Spielzeit. Offensiv wurden die Chancen genutzt, doch die Defensivabteilung steht einfach zu schlecht und lässt dem Gegner zu viele Räume, um ihr Spiel runterzuspulen. Es fehlt der Zugriff zum Spielgeschehen im eigenen Drittel. So ist es schwer in dieser Liga zu bestehen.
Die zweite Halbzeit deckte diese Schwächen erneut gnadenlos auf und Post kombinierte sich nach Belieben durch die Hälfte der Eintracht. Bis zur 55. Minute folgten drei weitere Tore und mit einem 7:2-Rückstand vor der Brust war dann auch die letzte Hoffnung an eine erneute Wende in diesem Spiel begraben.
Bellach konnte sich noch einmal in der 65. Minute auszeichnen, als er einen Elfmeter durch Post vereitelte, doch ansonsten plätscherte das Spiel bis zur Schlussphase vor sich hin.
In der 85. Minute dann doch noch der überraschende dritte Treffer für die Eintracht, als Falkenberg einen langen Abschlag von Bellach festmachen konnte und auf Engel durchsteckte, der zum 3:7 traf.
Doch auch die Magdeburger wurden von dieser Aktion noch einmal angestachelt und setzen eine letzte Kombination nach vorn in Gang, welche bis in den 16er der Eintracht vordrang. Schmidbauer bekam den Ball vor die Füße und stellte mit dem 8:3 den alten Abstand wieder her und erzielte gleichzeitig den Endstand.
Was bleibt zu sagen? Erneut eine deutliche Niederlage unserer Eintracht, die zunächst sehr stark in die Partie startete, aber ein Spiel dauert nun einmal 90 Minuten und besteht nicht nur aus einer kreativen Offensive, sondern auch aus einer stabilen Defensive. Letzteres ist das große Sorgenkind in den letzten Wochen. 24 Gegentore in den ersten 4 Spielen sprechen da eine eindeutige Sprache. Die Blackouts und die schwache Zweikampfführung müssen unbedingt im Training stärker adressiert werden, damit die Defensivabteilung, welche neu zusammengewürfelt und in Summe recht jung ist, besser zusammenfinden kann und einen klareren Zugriff auf das Spielgeschehen erlangt. Dafür gilt es viel zu arbeiten im Training, sowohl für jeden einzelnen Spieler, als auch für das Trainerteam und das komplette Umfeld bei der Eintracht.
Wenn man im Verein an einem Strang zieht, werden auch sehr bald wieder positive Resultate erzielt werden können. Im besten Falle bereits in der kommenden Woche im Heimspiel gegen den SSV Samswegen, die einen ähnlich schlechten Saisonstart hingelegt haben und auch mit lediglich drei Punkten im Tabellenkeller stehen. Dort gilt es sich gut zu verkaufen, sich zu stabilisieren und drei Punkte einzufahren, um den Anschluss zu den Ligakonkurrenten nicht bereits in der Anfangsphase der Saison komplett zu verlieren.